Bühne/Kostüme: Julia Scholz • Musikalische Leitung: Florian Lipphardt• Dramaturgie: Melanie Pollmann

„Eine Kindertragödie“ hat Frank Wedekind sein Stück im Untertitel genannt. Und das ist es auch. Ein naturalistisches Drama über die Nöte und Verzweiflung Heranwachsender in der repressiven Ordnung des Kaiserreichs. Aber zur andern Hälfte, besonders im zweiten Teil, ist es auch ein frühesexpressionistisches Drama, das die Vertreter der Obrigkeit, das Eltern und Lehrer mit wilden und witzigen Überzeichnungen attackiert und karikiert und in surrealen Szenen, Tote auferstehen und den Teufel auftreten lässt.

Auch in Kaiserslautern zerfällt es in einen naturalistischen und einen expressionistischen Teil. Wobei Gastregisseur Alexander Schilling bewusst unterkühlt, karg, fast sachlich inszeniert. Und die Aufführung selbst noch dann distanziert wirkt, wenn Eltern und Lehrer bizarr überzeichnet und Tote und Teufel in gespenstische Nebel gehüllt werden. All das in einem schönen und ebenso sachlich abstrakten Bühnenbild von Julia Scholz, das den ganzen Raum mit vier behindertengerechten Schrägen ausfüllt, über denen Naturszenen auf eine Leinwand projiziert werden. […]

Theo Schneider, SWR2

Fotos

Darsteller

Natalie Forester, Monke Ipsen, Nikola Norgauer, Barbara Seeliger, Nele Sommer, Oliver Burkia, Richard Erben, Rainer Furch, Stefan Kiefer, Henning Kohne, Daniel Mutlu, Peter Nassauer, Harry Schäfer